Besser gut gedolmetscht
als falsch verstanden.

Simultandolmetschen

Der Begriff simultan bedeutet gleichzeitig und drückt aus, dass der Dolmetscher gleichzeitig hört und spricht. Die Verdolmetschung erfolgt also quasi gleichzeitig zur Originalrede.
Der zeitliche Abstand zwischen den Äußerungen des Redners und des Dolmetschers wird fachsprachlich Décalage genannt.
Simultandolmetschen ist die gängigste Dolmetschtechnik. Dabei befinden sich in den Räumlichkeiten der internationalen Veranstaltung eine (oder bei mehr als zwei Arbeitssprachen mehrere) schallisolierte Dolmetschkabinen, in denen zwei oder drei Dolmetscher arbeiten.
Da Dolmetschen ein enorm hohes Konzentrationsniveau erfordert, wechseln sich die Dolmetscher etwa alle 30 Minuten ab. Während der eine dolmetscht wird der andere weiterhin aktiv zuhören und unterstützend zur Seite stehen, indem er z.B. Zahlen, Namen oder Abkürzungen mitschreibt. Die Dolmetscher hören den Redner über Kopfhörer und sprechen in ein Mikrofon. Die Zuhörer tragen einen Kopfhörer, um die Verdolmetschung zu hören.

Der enorme Vorteil des Simultandolmetschens besteht darin, dass es praktisch keinen Zeitverlust gibt und alle Zuhörer somit aktiver Teil des Kommunikationsgeschehens sind.

Eine Sonderform des Simultandolmetschens in der Dolmetschkabine ist das sogenannte Relais-System. Hier wird in einer Leitkabine (oder Pivot-Kabine) aus einer Sprache in eine andere gedolmetscht und diese Verdolmetschung wird dann von allen anderen Dolmetschern als Ausgangstext benutzt. Wenn also z.B. bei einer Konferenz ein Vortrag in estnischer Sprache gehalten wird, wird er vom Estnischen ins Deutsche gedolmetscht. Die deutsche Version wird dann wieder in alle anderen Konferenzsprachen verdolmetscht.

Der Vorteil des Relais-Systems besteht darin, dass jede Sprachenkombination möglich wird, ohne dass Dolmetscher mit den jeweiligen Sprachenkombinationen, wie etwa Estnisch-Spanisch rekrutiert werden müssen.


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